Fit mit Retro-Training

Rebounding auf dem Minitrampolin

Rebounding
Hüpfen auf dem Minitrampolin oder Rebounding, wie das auf Neudeutsch heisst, ist Training gegen die Schwerkraft, ähnlich wie beim Seilspringen. Das gelenkfreundliche Rebounding auf der schockabsorbierenden Matte trainiert viele Muskeln und hat einen positiven Einfluss auf Kreislauf und Stoffwechsel. Das macht auch den Rebounder zu einem ernsthaften Sport- und Fitnessgerät.

Das Minitrampolin ist nun weit mehr als bloss ein Kindertrampolin, um die Betten zu schonen. Vielmehr ist der Rebounder ein spezialisiertes, für das sportliche Training Erwachsener entwickeltes Gerät, wogegen Kinder wohl mehr Freude an einem grossen Gartentrampolin haben dürften.

Fitness- und Ganzkörpertraining für alle

Der Rebounder kann von Sportlern wie Untrainierten, von gesunden Menschen wie von Menschen in der Rehabilitation gewinnbringend verwendet werden. Grund dafür ist die federnd aufgehängte, dämpfende Sprungmatte. Auf dieser lässt es sich sowohl sanft Wippen und Schwingen, aber auch gelenkschonend Joggen oder gar schweisstreibend Sprinten und Bouncen (Springen).
Eine Warnung vorneweg:
Über die positiven gesundheitlichen Wirkungen des Rebounding werden manche Mythen und unbewiesenen Heilsversprechen verbreitet. Derartige Behauptungen bringen ein ausgezeichnetes Sport- und Fitnessgerät in ein zweifelhaftes Licht.

Die tatsächlich wissenschaftlich-medizinisch nachweisbaren trainingsphysiologischen Wirkungen des Rebound-Trainings unterscheiden sich nur wenig vom Seilspringen alias Rope Jumping. Beide Trainingsarten beruhen ja auf einer Bewegung auf der vertikalen Achse gegen die Schwerkraft. Beim Rebounding jedoch sind die Beschleunigungskräfte beim Landen (d.h. Abbremsen) sanfter und trotzdem höher.

Es eignet sich als einzige Trainingsmethode, ideal ist jedoch eine Kombination mit anderen Sportarten wie z.B. Training mit Kettlebells. Vor alle die folgenden Punkte machen Rebounding empfehlenswert:
  • Gemäss Untersuchungen werden gegenüber dem Laufen auf dem Laufband 80% der harten Stösse durch die dämpfende Sprungmatte absorbiert. Rebounding ist daher sehr gelenk- und körperschonend.
  • Sportarten mit hohen abrupten Lastwechseln (High-Impact) wie Laufen, Seilspringen, Volleyball und eben auch Rebounding regen, das haben sportmedizinische Untersuchungen gezeigt, das Knochenwachstum an und beugen damit der Osteoporose vor1. Gängige Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren, bei denen dieser Impact fehlt, haben auch wenig bis keinen positiven Einfluss auf die Knochendichte.
  • Das wohl verblüffendste Untersuchungsergebnis erbrachte bereits 1980 eine Studie der NASA (veröffentlicht im Journal of Applied Physiology), dass beim Rebounden die Leistung bei gleichem Sauerstoffverbrauch um mehr als 50% höher ist als bei einem Lauftraining auf der "Tretmühle". Rebounding ist also effizienter als Laufen.
Rebounding eignet sich gerade wegen der hohen Schockabsorption auch ausgezeichnet zur Auflockerung der Muskulatur nach einem anstrengenden Arbeitstag. Ein kurzes, nicht zu intensives Rebounding nach einem langen Lauf oder einem intensiven Krafttraining unterstützt zudem die schnellere Regeneration der Muskeln.

Und last but not least: Mancher Erwachsene wird beim Rebounden erkennen, dass das Hüpfen nicht nur Kindern Spass macht ...

Die Gravitation macht's aus

Stahlfedern oder Gummibänder?

Es gibt nicht den einen Rebounder, der alle Bedürfnisse abzudecken vermag.

Stahlfedern
Falls Sie sportlich unterwegs sind und Ihre Kondition und Sprungkraft verbessern wollen, kommen Sie an einem Rebounder mit Stahlfedern kaum vorbei. Die Matten solcher Geräte sind straffer gespannt und ermöglichen dadurch höhere Sprünge und eine höhere Sprungkadenz als auf Reboundern mit Gummibändern. Sie sinken weniger tief in die Matte ein. Qualitativ gute Stahlfedern sind zudem äusserst robust und halten auch hohen Belastungen sehr lange stand.

Stahlfedern neigen im Gegensatz zu Gummibändern jedoch zum Quietschen. Etwas hochwertiges Maschinen- oder Kettenöl auf die Federn und deren Aufhängung sprühen schafft wieder für viele Trainingsstunden Abhilfe.

Gummibänder
Wenn Sie lieber sanft und rhytmisch schwingen oder das aus gesundheitlichen Gründen müssen, dann sollten Sie sich für einen Rebounder mit Gummibändern entscheiden. Die weichere Dämpfung mit tieferem Einsinken macht das Rebounden auch bei schmerzenden Gelenken oder nach Operationen oft noch möglich. Gummibänder haben nur eine relativ kurze Lebensdauer, je nach Gewicht und Trainingsumfang müssen sie im ungünstigen Fall bereits nach nur wenigen Monaten ersetzt werden.

Falls Sie mit dem Gleichgewicht Probleme haben und sich auf der Matte wacklig und unsicher fühlen: Zu allen guten Reboundern sind auch Haltegriffe lieferbar.

Nicht am falschen Ort sparen

Wenn Sie einen Rebounder anschaffen, sollten Sie nicht am falschen Ort sparen. Ein billiger Rebounder mag zwar auf den ersten Blick toll aussehen, er wird Ihnen jedoch kaum lange Freude bereiten. Meist lässt die Spannung der Matte schon nach wenigen Trainings stark nach oder die Matte reisst gar. Es gibt eigentlich nur einen Grund, ein Billig-Gerät zu kaufen, nämlich wenn Sie herausfinden wollen, ob Ihnen das Rebounding überhaupt zusagt oder Ihr Körper diese Art Training mitmacht. Wenn Sie regelmässig zu rebounden beginnen, werden Sie dieses Billig-Trampolin schnell ersetzen müssen.

Achten Sie beim Kauf unbedingt darauf, dass der Rebounder für Ihr Gewicht ausgelegt ist. Das hat immensen Einfluss auf die Lebensdauer des Rebounders. Halten Sie sich wenn möglich an die Faustformel, dass der Rebounder 200% Ihres Körpergewichts aushalten soll.

Beachten Sie beim Kauf auch, dass Federn/Gummibänder und Sprungmatte einzeln als Ersatzteile erhältlich sind.

Rebounding
Und nun: Viel Vergnügen beim Rebounding! Stehen Sie am besten barfuss oder in Socken auf die Matte (Schuhe beschädigen die Matte) und beginnen vorsichtig zu wippen, zu hüpfen, springen und joggen. Sie können dabei nicht viel falsch machen, da Rebounding keine besonderen technischen Anforderungen stellt.

Akrobatische Sprünge, d.h. Salti und dergleichen mehr, sollten Sie auf dem Rebounder keinesfalls versuchen. Dafür ist dieses Gerät allein schon wegen des geringen Durchmessers und der damit verbundenen hohen Unfallgefahr definitiv nicht geeignet..

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Last Update: 22.02.2021

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